Epische Fanfaren, mitreißende Filmmusik, schmetternde Orchester. Die Trompete ist ein beeindruckendes Instrument, aber bis der Trompeter sein Instrument beherrscht, ist es oft ein langer Weg – und manchmal wird es auch gefährlich!
Wir haben die 5 größten Gefahren beim Spielen einer Trompete zusammengetragen – und bieten Tipps, wie Blechbläser diese umgehen können.
Verletzungen der Lippen
Wer hat nicht schon mal Luftballons für eine Feier aufgeblasen, bis die Lippen und Backen wehtaten? So ähnlich kann es Trompetern auch beim Trompete spielen gehen, nur besteht der “Luftballon” dabei aus Metall!
Verletzungen an der Oberlippe und Unterlippe, der Lippenschleimhaut oder auch Druckschädigungen sind Probleme, die Trompeter betreffen können. Eine Studie der Uniklinik Düsseldorf zu “morphologischen Befunden der Mundlippen bei Blasinstrumentalisten” kommt zudem zu dem Schluss, dass Druckschädigungen der Nerven und funktionelle Lippenverspannungen zu den Berufskrankheiten von Blechbläsern gehören und zu Berufsunfähigkeit führen können.
Dies ist nicht allzu verwunderlich, denn Lippen sind weich und empfindlich und stehen beim Spielen in fast ständigem Druckkontakt mit dem metallischen Mundstück des Instruments.
Lippenverletzungen deuten manchmal auf zu viel Druck oder eine schlechte Technik hin. Wichtig ist daher ein korrekter Ansatz, also dass der Mund beim Spielen richtig positioniert wird. So lässt es sich besser spielen und die Lippen werden beim Spielen weniger schnell müde.
Hypersensitivitätspneumonitis
Die Hypersensitivitätspneumonitis oder auch exogen-allergische Alveolitis ist eine Veränderung der Lungenbläschen, die durch das Einatmen von organischem Staub verursacht wird. Das klingt erstmal relativ abgehoben. Was hat das denn mit Blasinstrumenten zu tun?
Bei Blechbläsern ist der organische Staub meist irgendein Schimmel, der in nicht richtig gereinigten Instrumenten wächst und durch das Spielen eingeatmet wird. Diese Schimmelpilze führen dann zu Entzündungen der Lunge und damit zu Husten und Atembeschwerden.
Wird die Krankheit rechtzeitig entdeckt und rechtzeitig richtig gedeutet, ist die Prognose gut. Die Krankheit wird mit Cortison behandelt – und das Instrument am besten gut gereinigt! Nur wenn die Ursache nicht entdeckt wird, kann die Hypersensitivitätspneumonitis im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Die gute Nachricht: Hier kann man gut entgegen wirken, indem man die Trompete regelmäßig reinigt. Eine saubere Trompete hilft gegen Schimmelpilze; besser man reinigt das Instrument einmal zu oft als nicht oft genug.
Ebenso empfehlenswert: Vor dem Spielen den Mund ausspülen oder gar die Zähne putzen. Das Allermindeste ist jedoch, nicht mit Essensresten im Mund zu spielen. Das ist unhygienisch und zieht unliebsame Untermieter an.
Videokurse für Anfänger
Ein Videokurs kann eine richtigen Lehrer nicht ersetzen, kann aber ein guter Begleiter sein. Die Brass Master Class gibt es auch digital übers Internet bei Udemy:
Brass Master Class: Die Methode für alle Blechbläser* von Malte Burba
Ebenso gibt es einen auf 18 Monate ausgelegten Trompetenkurs von Trompetenlehrer Tobi Till bei MeineMusikschule.de mit 200 Videolektionen:
Trompete lernen für Anfänger* von Tobi Till
Metall-Allergien
Gold, Silber, Nickel, Messing, Chrom, rostfreier Stahl – all diese metallischen Elemente und Metalllegierungen werden zur Herstellung von Mundstücken für Trompeten verwendet. Und es überrascht nicht, dass ein längerer Kontakt damit bei einigen zu unangenehmen und schmerzhaften Allergien führt.
Laut Allergieinformationsdienst sind etwa 20 Prozent der Europäer von einer Kontaktallergie betroffen, von denen die Nickelallergie mit am häufigsten vorkommt. Zu den Symptomen gehören Juckreiz, Trockenheit und Schuppen.
Ein Heilmittel gibt es nicht, dafür jedoch eine relativ einfache Lösung: Mundstücke aus anderen Materialien wie Plexiglas*, versilbert oder vergoldet oder gar aus Holz.
Treten Auffälligkeiten an den Lippen auf, kann man durch Spielen mit einem anderen Mundstück testen, ob diese durch eine Nickelallergie verursacht werden. Wer es genau wissen möchte, kann dies selbstverständlich auch von einem Arzt abklären lassen.
Körperliche Erschöpfung
Nicht nur die Lippen werden beim Trompetespielen ordentlich gefordert, sondern das Spielen selbst kann auch körperlich belastend sein.
Trompeter brauchen starke Lungen, eine gute Lippenmuskulatur und jede Menge Ausdauer. Ohne all das können sie nicht all die lauten und hohen Passagen spielen, die die Musik ihnen abverlangt. Fanfaren sind harte Arbeit!
Die gute Nachricht: Ausdauer lässt sich trainieren. Wer jeden Tag ein bisschen übt statt einmal pro Woche vergleichsweise lang, ist auf dem richtigen Weg.
Auch das Einspielen oder Warmspielen kann hier helfen, denn wie beim Joggen auch sollte man nicht gleich von 0 auf 100 loslegen.
Und wenn man hier gar nicht weiterkommt und nach einem Stück gleich fix und fertig ist, sollte man sich gegebenenfalls vom Fachmann zu einem anderen Mundstück beraten lassen.
Mentale Erschöpfung
Auch geistige Erschöpfung gehört zum Trompete spielen mit dazu. Vom Üben wird man müde, und das ist auch gut so, denn so weiß man, dass man es richtig macht.
Und auch hier schafft eben das fleißige Üben auch Abhilfe, denn was man kann, muss man nicht mehr üben. Und nicht vergessen: Nach dem Üben braucht man etwas Ruhe, damit die Muskeln sich entspannen und das Gelernte sich sezten kann.
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